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St. Clou den 23. Sept. 1692.
… Es wundert, daß printz Friderich von Saxsen
[1] so wunderlich
undt bauerisch geworden; wie Haxthausen
[2] noch bey ihm war, war er nicht
so; er hatt mir aber bekent, daß seines printzen humor ihm groß mühe
kostete undt daß er ihn alß müste von die pagen undt laquayen abhalten,
daß er gerne bey ihnen were. Man sicht wenig männer, so sich von ihren
weibern corigiren laßen, also glaube ich nicht, daß printz Frideriches
zukünfftige gemahlin
[3] I. L. corigiren wirdt… Wenn mad. Brinon
[4] sehen
solte, wie ihre hertzliebe Maintenon hir mitt unß allen umbgeht, würde sie
woll sehen, daß die devotion bey ihr mehr eine heüchelley, alß gottesforcht
ist; ma tante von Maubisson habe ich dieße schone gottesforcht explicirt
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undt gesagt, sie solte mad. Brinon fragen, ob das der weg zum himmel seye.
Ich will woll mein kopff verwetten, daß was Grandval
[5] von dießem alten
weib gesagt, wahr ist. Es wundert mich, daß die böße leütte, so den König
Wilhelm auffs neüe haben ermorden wollen, kein exempel ahn Grandvals
suplice genohmen haben. Dießer König muß mehr hertz alß ein ander mensch
haben, daß ihm vor allen den conspirationen nicht bang wirdt, ist woll
genereux in allem undt derowegen estimable. Ich will hoffen, daß auch
böße leütte die conspiration in König Jacobs nahmen gethan haben, denn
er scheindt ja gar ein gutter frommer herr zu sein. …