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Brief vom 12. September 1699

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


391.


[377]
Fontainebleau den 12. September 1699.
… E. L. seindt mir gar zu gnädig, sich etlichmahl chagriniren zu wollen, daß ich nicht so glücklich bin, alß sie es wünschten. Mein parthey [378] ist gantz gefast; ich sehe, daß nichts zu endern ist, derowegen ergebe ich mich in alles mitt so viel gedult alß immer möglich ist undt widerstrebe meinem verhengnuß nicht; Gott der allmächtige lest mich doch nicht ohne trost, denn ob man mich gleich hir mehr hast alß liebt, so bin ich doch versichert, daß mein hertzlieb ma tante mir gnädig ist, undt das tröst mich über alles was mir hir begegenen mag. So unlustig alß ich auch offt sein mag, sobaldt ich E. L. gnädige schreiben entpfange, muntere ich mich wider auff undt bin gantz getrost. … Es ist mir recht leydt, daß hertzog Anthon Ulrich nicht woll mitt E. L. herrn sohn dem Churfürsten stehet[1], denn ich bin versichert, daß die divertissementen von der braunsweigischen meß E. L. doch ein wenig verenderung geben würden, undt mich deücht auch, daß es beßer vor das gantze hauß, daß die zwey linien einig weren …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 12. September 1699 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 1 (1891), S. 377–378
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d07b0391.html
Änderungsstand:
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