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Versaille den 18. Augusti 1701.
… Ich bin fro, daß der König in Schweden
[1] mitt seiner devotion
glücklich ist, denn mich deücht, es ist so ärgerlich, wenn die devotten, so
unßers Herrgott freünde sein sollen, unglücklich sein. Ich habe schon
bedawert, daß keine race von dem artigen König kommen kan, aber ein fall
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mitt einem pferdt soll des armen Königs sieben sachen met verlöff verlöff
gantz zu schanden gebracht haben. Das macht I. M. ohne zweyffel auch so
gar insensibel vor die weiber. Dem König in Polen
[2] ist kein unglück
geschehen undt ist frisch undt starck, also kein wunder, daß I. M. different
vom König in Schweden sein… Ich bin persuadirt, daß E. L. indulgentz
undt pure gnade vor mich nur machen, daß E. L. meine brieffe leyden
mögen, flatire mich aber nicht, daß jemandts dadurch könte klüger werden.
Ich war so ein klein kindt nicht, wie mich herr Salmond instruirt hatt, ich
ging in mein 16 jahr, konte also woll raisoniren. Wenn wir den teüffel
nehmen, wie man ihn im Hiob sicht, so scheindt es, alß wenn er unßers
Herrgotts bouffon were undt nicht von Gott gehast, denn er conversirt
freündtlich mitt ihm. Diß laufft aber dem zuwider, wie die geistlichen sagen:
daß des teüffels gröste pein in der verdamnuß seye, Gott den allmächtigen
nie zu sehen; sollen sich also beßer mitt der h. schrifft vergleichen. Es ist
ein groß unglück, daß die schönne gräffin von Buckeburg
[3] so einen dollen
mann hatt; sie solte den mann in krieg schicken, mögte ihn vielleicht loß
werden… Das freüllen Loo (?) muß die katzen haßen, wenn anderst das
sprichwort wahr ist, daß die, so sie lieben, schöne männer bekommen
[4], denn
so viel ich mich des gutten Klencken erinern kan, ist er sehr übel geschaffen
undt hatt noch schlimere minen. Ich sehe ihn noch den kopff vorauß stecken,
kleydt sich auch übel, denn seine cravatte ist allezeit 3 finger breit unter
dem adamsknopff
[5], welches bitter übel stehet. Ich erinere mich noch seines
schloßes, wenn E. L. von Pirmond nach Ossen fuhren, fuhren sie dortten
vorbey; es ligt in den bergen in einem grundt, wo mir recht ist, ich habe
aber den nahmen vom schloß vergeßen, doch deücht mir, man hieße es die
Hemblische burg
[6]. Ein guttes gemühte, wie mons. Klenck hatt, ist beßer
alß eine schöne taille undt schön gesicht; die schönheit vergehet, die taille
endert sich, aber ein gutt auffrichtig gemühte ist allezeit nützlich undt gutt…
Ich muß gestehen, daß ich viel betrübter geweßen were, alß ich bin, wenn
Monsieur s[eelig] mich nicht so viel böße officien bey dem König geleistet
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hette undt allezeit so viel nichtswürdige buben lieber gehabt, alß mich. Der
König ist mir zwar viel gnädiger, alß er mir geweßen, ich bin aber noch die
eintzige vom gantzen hauß, so nicht ins Königs particullier ist, noch in den
cabinetten darff; ob ich zwar die sach schon vorgetragen, habe aber kein
andtwort drauff bekommen. …