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Brief vom 2. November 1704

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


552.


[092]
Versaille den 2. November 1704.
… Ich wuste gar woll, daß, wie mir E. L. zu Heydelberg von der religion sprachen[1], daß es I. G. meines herrn vattern s[eelig] wille war[2]; das hatt mich desto leichter determinirt. … Hette der Ertzhertzog[3] der princes von Anspach[4] schönnen leib gesehen, wie E. L., weren I. L. vielleicht eher lutherisch, alß die princes catholisch worden, denn solche visionen seindt etlichmahl sehr eloquent undt persuadiren leicht undt leichter, alß ein jesuwittergespräch. Ich gehe gar wenig mitt mad. du Maine[5] umb, weiß also nicht, auff welchen schlag ihr verstandt ist, alß durch reputation; sie geht allezeit mitt gelehrten umb undt hatt offt conferentzen mitt ihnen. … Es ist wahr, daß madlle Gargant mann mons. la Porte[6] hieß, aber dießer la Porte ist mad. de la Mailleraye schwestersohn; man ist leicht gentilhomme hir, denn ein bürger mag nur so viel gelt haben, daß er kan eine charge de secretaire du Roy kauffen, so ist er noble undt sein sohn un gentilhomme, solte er auch 3 tage vorher schuster oder schneyder gewest sein. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 2. November 1704 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 2 (1891), S. 92
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d08b0552.html
Änderungsstand:
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