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Versaille den 7. Januari 1714.
… Ich glaube, daß E. L. den professer Treuer
[1] einen feinen
menschen gefunden haben, er sicht mehr einem cavalir gleich alß einem
professer … Ich zweyffle nicht, daß I. L. printz Fritzgen
[2] eine über die maßen
große freüde vom christkindgen wirdt gehabt haben, denn ich erinere mich
noch gar woll, welch eine hertzliche freüde es mir war, wenn man mir ein
christkindtgen gab, undt wie bang ich vor die schüller war, wenn sie mitt
dem stern kamen. Aber was mich mercken machte, daß es ein spiel war, ist,
daß St. Petrus, so mich führen solte, wo das christkindtgen beschert, mir die
handt bot ohne hendtschen undt war grindig undt ich konte mich nicht woll
einbilden, daß man im paradeis grindig ist; ich konte nicht laßen, drüber zu
lachen. Da sagte die gutte fraw von Harling gleich zu mir, sobaldt das
christkindel [nicht geglaubt wird?], beschert es nichts mehr, undt seyder dem
habe ich es nicht mehr zu sehen bekommen … Churbayrn
[3] mitt allem seinen
schönnen verstandt hatt, wo wahr ist was man von I. L. sagt, so aber hir
vor gar wahr gehalten wirdt, nehmblich daß Churbayren alles was man
von ihm gesagt: alß daß er nicht mehr König von Sardaigne sein solle, daß
ihm dießes so verdroßen, daß er kranck drüber geworden, daß er die
Oberpfaltz undt Bayern wider bekommen solte, aber daß er nicht leyden will, daß
man in den accord setzt, daß der Churprintz von Bayern
[4] eine Ertzhertzogin
heürahten solte.