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Weillen[3] ich keinen teütschen secretarius habe, bin ich
gezwungen worden, die antwort auf E. L. cantzeley schreiben auf
hießige manir und auf frantzösch verfertigen zu lassen, weillen
ich aber persuadirt bin, daß woll niemandes mehr in der welt
dießer betrübter todtsfall von meiner fraw mutter seeligen ist
zu hertzen gangen alß eben E. L.; indem ich woll weiß, daß
I[hre] L[iebden] S[eelig] E. L. stehts alß dero leiblich kint
geliebet hatt, so habe ich gedacht, daß E. L. nicht übel nehmen
würden, daß ich durch meine Eigene handt deroselben meine
schuldigste dancksagung bezeugte, vor dero christliches mittleyden,
auch daneben E. L. versichere, wie sehr ich deroselben verobligirt
bin, sich so genereux in alles zu bezeugen, waß meines brudern
seeligen erbschafft betrifft, würde mich glückselig schätzen, wenich
E. L. hergegen wider in etwas dienen könte und können Sie
woll vestiglich glauben, daß ich mich mitt freuden darin
employiren würde.
Brief vom 14. April 1686
von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Landgraf Karl von Hessen-Kassel
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Empfohlene Zitierweise:Brief vom 14. April 1686 von Elisabeth Charlotte an Landgraf Karl von Hessen-Kassel in: Briefe der Herzogin …, Hrsg. H. F. Helmolt, Band 1 (1908), S. 80–81 Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d12b0048.html |
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