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Brief vom 29. November 1698

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Landgraf Karl von Hessen-Kassel


125.


[185]

An den Landgrafen Karl von Hessen-Kassel.

[1]
Paris, 29. September 1698.
Weillen ich wegen der verfluchten ceremonien nicht directe ahn E. L[iebden] schreiben kan, so hoffe Ich, daß sie nicht übel nehmen werden, das Ich E. L. in printz Carln brieff sage, das[2] sie gar content von dero beiden herrn söhnen sein können, den sie erwerben hier eine generalle apropation, seindt gar woll erzogen und lassen sich zu allem guten ahn, machen sich überall beliebt. Ich vor mein theil liebe sie, als wens meine kinder wehren. Mons. von Mardefeld hat recht ehre von seiner zucht und verliehrt woll keine zeit noch sorgen, die 2 printzen seindt desto mehr zu admiriren, daß sie sich so woll verhalten, in dem kein ort in der welt ist, wo die jugendt jetzt mehr allen lastern ergeben ist alß hie. Ich nehme die freiheit, ihnen allezeit meine meinung zu sagen, hoffe, daß E. L. dadurch judiciren werden, das sie eine trewe baß und dienerin ahn mir haben.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 29. November 1698 von Elisabeth Charlotte an Landgraf Karl von Hessen-Kassel
in: Briefe der Herzogin …, Hrsg. H. F. Helmolt, Band 1 (1908), S. 185
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d12b0125.html
Änderungsstand:
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